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Was ist eine Lese-Rechtschreibstörung bzw. –schwäche?

Unter einer Lese-Rechtschreibstörung (= LRS, häufig auch als „Legasthenie“ bezeichnet) bzw. einer Lese-Rechtschreibschwäche  (=LRS) versteht man eine Beeinträchtigung des Erlernens von Lesen und / oder Rechtschreibung.
Diese in unterschiedlichen Bereichen der Schriftsprache vorkommende Teilleistungsstörungen sind veranlagt und keine Folge von unzureichender Beschulung, Intelligenzminderung oder anderen körperlichen, neurologischen oder psychischen Erkrankungen.

Praktische Beispiele einer LRS

  • Beim Vorlesen werden Wortteile ausgelassen und durch andere, nicht vorhandene ersetzt, verdreht oder hinzugefügt. Es werden z.B. nur die ersten Buchstaben eines Wortes gelesen und daraus ratend geschlossen, wie das Wort heißen könnte.
  • Die Lesegeschwindigkeit kann auch durch fortwährendes Üben scheinbar nicht gesteigert werden. Das Lesen bleibt mühsam und das Verstehen des Gelesenen (Lese- Sinn-Verständnis) ist kaum bzw. nicht möglich.
  • Beim Rechtschreiben entsteht kein einheitliches Fehlerprofil: Wörter werden auf unterschiedliche Weise immer wieder falsch geschrieben. Rechtschreibregeln können nicht verinnerlicht und angewendet werden. Häufig wird auch über die erste Klasse hinaus so geschrieben, wie man ein Wort hört (z.B. Eima für Eimer oder Hoisa für Häuser).

 

Was ist eine Auditive Verarbeitungsstörung?

Eine Auditive Verarbeitungsstörung (AVS) ist eine Beeinträchtigung der Weiterverarbeitung gehörter Informationen. Dabei liegt weder eine Störung des Hörorgans selbst, noch eine Minderung der Intelligenz vor. Die Störung betrifft den Hörnerv, welcher die Informationen an das Großhirn weiterleitet, die dann dort verarbeitet werden. Der Prozess der Weiterverarbeitung im Großhirn wird in auditive Teilfunktionen unterteilt, die in unterschiedlicher Art und Ausprägung betroffen sein können.

Praktische Beispiele einer auditiven Verarbeitungsstörung

  • Bei einer Selektionsstörung (Herausfiltern von Information) kann ein Gespräch mit einer Person schwerer oder nicht mehr verfolgt werden, wenn gleichzeitig Hintergrundgeräusche zu hören sind. Kindern mit einer Selektionsstörung fällt es z.B. schwer, in der Schule bei Umgebungsgeräuschen die Worte des Lehrers herauszuhören.
  • Bei einer Störung der Diskrimination werden z.B. ähnlich klingende Laute (/p/ und /b/) oder Wörter (z. B. Tasse – Tasche) nicht als unterschiedlich wahrgenommen. Dies kann dazu führen, dass das Gesprochene missverstanden bzw. der Inhalt nicht verstanden wird.